Investorwettbewerb // Umnutzung Progymnasiums, Bern




Architecture: Arge Kultur im Alter, Jean-Gilles Décosterd & Catherine Cotting, Thomas Jomini Architecture Workshop, 3B Architekten, Klötzli+Friedli Landschaftarchitekten, Betreiberin: Senevita AG

Kultur im Alter

In zentraler Lage und in Nähe zu den öffentlichen Verkehrsmitteln besteht eine zunehmende Nachfrage nach Senioren- und Stadtwohnungen.

Durch den hier gewählten Nutzungsmixt werden sowohl Räume für ein zeitgemässes Wohnen im Zentrum der Stadt und ebenso Raum für vielfältige, gesellschaftliche und kulturelle Ansprüche angeboten. Der unaufhaltsamen Entwicklung folgend, dass uns Bildung und Kultur durchs ganze Leben begleiten, werden hier abgestimmte Kultureinrichtungen geplant die zum reinen Wohnen optimale Synergien mit sich bringen. Ebenfalls belebend für den Ort wirkt sich die hier für die Stadt sehr zentral gelegene Kinderkrippe aus.

So entsteht im Proger ein neues offenes Haus für jene Menschen die bewusst am pulsierenden und kulturellen Stadtleben teilhaben wollen. Mit dem gewählten Erschliessungskonzept und den privaten Gärten im Hof wird für die Bewohner Sicherheit und Privatspähre gewährleistet. Das vielfältige Angebot an Räumen für Kultur, Bildung, Schulung, Freizeit und Gastronomie ermöglicht Kontakte im eigenen Haus. Dienstleistungen aus den Bereichen Gesundheit, Pflege und Verpflegung bieten zusätzlichen Komfort und Sicherheit.

Neue Hofgestaltung, räumliche Gitterstruktur im Hof

Der umgestaltete Hof wird im Kontrast zu den bestehenden städtischen Plätzen und in Analogie zur Münsterplattform, für alle zu einer neuen, attraktiven Oase mitten in der oberen Altstadt.

Die formal eigenständige, begrünte Hofstruktur steht als neues Wahrzeichen in spannungs- und respektvollem Dialog zum historischen Stettlerbau. Sie bereichert das Innenleben im Hof und übernimmt eine Vielfalt von Funktionen, wie neue private Aussenräume, Licht und Schatten, Klimaregler, etc.

Das Hofniveau, neu belebt durch das Hofcafé bleibt öffentlicher „Kulturhof“. Begrünte Terrassen und hängende Gärten beleben den Hofraum auf verschiedenen Niveaus und bieten hier, auch in Abhängigkeit zur Jahreszeit, ein vielfältiges Wechselspiel von regengeschützten, beschatteten und von sonnigen Flächen im Hof.

Mit dieser Struktur wird der im Stadtgefüge einmalige Ort neu ausgezeichnet und entsprechend aufgewertet. Durch das, in respektvollem Abstand zum Stettlerbau stehende, wabenförmige Raumgitter entstehen reizvolle Sichtbezüge auf die reich gestalteten Fassaden im Innenhof und zugleich ein spannungsvoller und einladend wirkender Kontrast zum Strassenraum der Speichergasse.

Kulturelle Verantwortung gegenüber der Geschichte, sowie Respekt im Umgang mit einer sehr wertvollen Bausubstanz in Einklang zu bringen mit einem heute gültigen, qualitätsvollen und lebenswerten Ort, erfordert ein Höchstmass an Bereitschaft von allen Beteiligten. Eine erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes hingegen setzt positive Signale für eine zukunftsorientierte und lebenswerte Weiterentwicklung innerhalb unserer Innenstadt.
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