Architecture: TJAW + Armin Siegwart. Photographe: Joël Tettamanti
In Weingut einfügt
Wie fügt man trotz strenger Bauvorschriften ein zeitgemässes Haus in ein altes Weingut über dem Genferseee ein? In Aubonne gelang Armin Siegwart und Thomas Jomini das Kunststück. Gemäss Vorschrift weist das Haus ein Satteldach mit Vorsprung auf. Die Ziegel sind jedoch grau. Alle Fenster haben das selbe Format – wie bei alten Häusern – die Schiebejalousien bringen jedoch ein modernes Element ins Spiel. Die Fassaden aus grau gefärbten Beton passen gut zur Patina der Wirtschaftsgebäude. Nur mit einem Trick wurde der Beton bewilligt: Im Baugesuch wurde er „pierre composée“ genannt. Ungewöhnlich ist der gespreizte Grundriss. Auf der Südseite wirkt das Haus schmal und erweist dem markanten Turm des historischen Gehöfts seine Referenz. Auch die Nordwand ist im Grundriss schiefwinklig angelegt. Als breite Rückfassade verträgt sie den Eckausschnitt für den Sitzplatz. Ursprünglich war auf der Westseite ein zweites Haus geplant. Jetzt gibt es dort ein Schwimmbassin. Die Bassinwand interpretiert alte, hohe Gartenmauern. Ein fremdartiger Portikus zwischen Bassin und Haus begrenzt den Eingangshof – ein Zwischenraum, wie er oft in gewachsenen Strukturen vorkommt. Eine Treppe führt zur beplankten Terrasse.
Robert Walker
